Dass der bewaffnete Arm aus Teheran bis Tel Aviv reicht, wissen wir seit dem historischen Angriff von Samstagnacht. Aber der Arm der Mullahs reicht noch viel weiter, nämlich bis zu uns nach Deutschland. Weil ich früher häufig um die Hamburger Alster joggte, kenne ich die „blaue Moschee“, deren Fliesen am Eingang und an den beiden Minaretten so farbenfroh leuchten. Sie ist offiziell ein islamisches Gotteshaus, aber gilt bei Verfassungsschützern als eines der wichtigsten Propagandazentren und als Drehscheibe für Operationen des iranischen Regimes in Deutschland. Vergangenen Herbst beschlagnahmte ein Sonderkommando der Polizei dort Computer, Flugblätter und Bargeld. Über die Schließung der Moschee wird seit Jahren gestritten. Doch nicht nur hier wirkt der iranische Auslandsgeheimdienst, wie mein Kollegen Birgitta Stauber und Christian Unger recherchiert haben.
Eines der höchsten Bürogebäude der Hauptstadt ist der silberne Turm der Rentenversicherung, in dem unser Altersruhegeld verwaltet wird. Wer wissen will, wie viel er am Ende seines Lebens ausbezahlt bekommt, muss dort nicht mehr auf einen Termin warten. Auf www.rentenversicherung.de kann man sich seit Jahresbeginn über alle aufgelaufenen Rentenansprüche online informieren. Nutzerinnen und Nutzer wissen so, mit welcher Rentenhöhe sie rechnen müssen und können rechtzeitig private Vorsorge treffen, wenn das Geld am Ende des Berufslebens nicht reicht. Allerdings ist der Zugang nicht ganz einfach. Wie es funktioniert und was man beachten muss, haben Nina Kugler und Wolfgang Mulke für Sie zusammengetragen.
Schwarzarbeit ist kein Kavaliersdelikt. Dabei geht es nicht um die Nachbarschaftshilfe beim Aufbau eines Kaninchenstalls, sondern um den Betrug der Sozialversicherungssysteme im großen Stil. Bundesfinanzminister Christian Lindner hat einen Schaden von 615 Millionen Euro errechnet, den man bei 100.000 Ermittlungen im vergangenen Jahr aufgedeckt hat. Grund genug für Lindner, die dunkelblaue Jacke des Zolls anzuziehen und gestern bei einer spektakulären Razzia auf der Großbaustelle des ehemaligen Sonycenters in Berlin persönlich zu erscheinen. Auch wir waren bei Lindners Schwarzarbeiterjagd dabei und der Text von Julian Würzer sollte kriminellen Firmenchefs eine Warnung sein.
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